Würzburg. Die Hände werden von Minute zu
Minute feuchter werden. Und jeder wird sich fragen, ob er auch wirklich
jedes Wort seines Textes so im Kopf hat, dass er es unter dieser
großen Anspannung über die Lippen bekommt. Es ist ein
langer Weg bis zur Aufführung des Stückes "nimmerzulöschendes?"
im Röntgen- Gymnasium.
17 Schüler ließen monatelang ihrer Kreativität
freien Lauf, um das Stück auf die Bühne zu bringen. Es
war eine schöne Zeit, die aber auch von großem Stress
geprägt war, besonders in der letzten Woche vor der Aufführung.
Den jungen Akteuren war es einerseits wichtig, dass jeder seinen
Text beherrschen lernt, andererseits sollte ein Gesamtbild entstehen,
in dem sich der Autor des Stückes wiederfinden könnte
- und das nicht zuletzt dem Publikum gefällt.
Der Urheber des Theaterstücks ist in diesem Fall Max Frisch:
Der Grundkurs Dramatisches Gestalten des Röntgen-Gymnasiums
präsentiert in diesem Jahr das Stück "nimmerzulöschendes?"
in Anlehnung an "Biedermann und die Brandstifter".
Die meisten Zuschauer ahnen nicht, was für ein organisatorischer
und zeitlicher Aufwand hinter solch einer Inszenierung steckt. Um
sich auf das Stück einzustimmen und die Rollenverteilung festzulegen,
fuhr der Grundkurs auf eine dreitägige Theaterfreizeit nach
Lohr. Neben den Rollen wurden auch die zahlreichen Aufgaben hinter
der Bühne vergeben: Technik, Werbung, Internetauftritt (www.dramatisches-gestalten.de),
Maske, das Bühnenbild und vieles mehr.
Im Kurs "Dramatisches Gestalten" fließt nicht nur
die Kreativität aller Beteiligten zusammen, es formt sich aus
einer zusammengewürfelten Gruppe von Zwölf- und Dreizehntklässlern
auch eine Gemeinschaft, die nicht nur lernt, miteinander zu arbeiten.
Man muss auch die Meinung des anderen respektieren.
Mit ihrer Arbeit für das Stück wollten die Schüler
erreichen, dass Theater nicht etwas Abgehobenes, Weltfremdes und
Utopisches ist, sondern menschlich wird.
Das Stück "nimmerzulöschendes?" wird am Donnerstag,
14.März, und am Freitag, 15.März, jeweils um 19Uhr in
der Turnhalle des Röntgen-Gymnasiums gespielt. Der Eintritt
ist frei.
Florian Amberg
Quelle: Mainpost, 13.03.2002, Würzburg-Stadt
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